Klimafreundlicher Garten - Temperaturschwankungen können Ihrem Gartenteich nichts anhaben
Er ist einfach omnipräsent: Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind überall zu spüren. Ob für uns, die Landwirtschaft und auch für Ihren Garten und Gartenteich. Gerade in letzter Zeit sind wir Menschen und auch die Natur starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, mit denen wir uns arrangieren müssen.
In diesem Blogartikel erfahren Sie, was Klimawandel und damit verbunden Klimaschutz eigentlich bedeutet und wie Sie das Herzstück Ihres Gartens, den Gartenteich, klimafreundlich gestalten können.
Klimawandel und Klimaschutz – was bedeutet das eigentlich?
Wir hören und verwenden die Begriffe fast täglich: Klimawandel und Klimaschutz.
Aber wissen Sie auch, was genau alles dahintersteckt?
Klimawandel – Ein Teufelskreis
Grundlegend kann festgehalten werden, dass die Erde in den letzten 100 Jahren rund 1 Grad Celsius wärmer geworden ist. Klingt minimal, hat aber immense Auswirkungen. Das Umweltbundesamt fasst für die letzten Jahrzehnte zusammen, dass
- das Mittel der bodennahen Lufttemperatur steigt
- Gebirgsgletscher und Schneebedeckungen weltweit abnehmen
- Extremereignisse häufiger werden
Grund dafür ist der Mensch. Wir sind dafür verantwortlich, dass unsere geliebter Planet an seine Grenzen kommt. Wir wollen immer mehr, immer höher und immer weiter und bedenken dabei gar nicht, dass wir die Erde damit vor eine Mammutaufgabe stellen, die nicht zu meistern ist.
Der Klimawandel zeigt sich aber nicht nur in großen Prozessen und Messungen, sondern auch direkt vor Ihrer Terrassentür in Ihrem Garten. Sie haben in den letzten Jahren mit Sicherheit gemerkt, dass der Sommer immer wärmer wird und der Winter deutlich kälter und länger. Ebenso sind Ihnen bestimmt auch die Temperaturschwankungen, besonders im Frühling, aufgefallen. Die Natur ist aus dem Gleichgewicht geraten und versucht sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen – bisher leider ohne Erfolg.
Im Frühling erfrieren regelmäßig die Pflanzen und die Schädlinge sowie Insekten vermehren sich, weil es zu warm ist. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen mit diesem Blogartikel helfen, Ihre Gartengestaltung an die Klima-Bedingungen anzupassen, um Ihren Garten bei der Anpassung an die neuen Wetterumstände zu unterstützen und ihn vor den Klimafolgen zu schützen.
Klimaschutz bedeutet back to the roots
Die Umweltpolitik arbeitet auf Hochtouren daran, ein Klimaschutzkonzept zu entwickeln, mit dem unser Planet von den Strapazen erlöst werden kann. Vor allem erneuerbare Energien, Verringerung der Treibhausgasemissionen und die Sensibilisierung für das Thema Umweltschutz sind zentrale Aufgaben dieses Konzeptes. Ziel soll es sein, den Klimawandel aufzuhalten und die Erde und seine Bewohner zu schützen.
Mit Bewohner sind nicht nur wir gemeint, sondern auch Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel die in Ihrem Garten und Gartenteich. Aber auch Sie können als Gartenbesitzer einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung machen. Gehen Sie dazu zunächst einen Schritt zurück:
- Achten Sie möglichst überall auf heimische Produkte
- Machen Sie so viele Wege wie möglich mit dem Fahrrad oder zu Fuß
- Achten Sie auf kurze Transportwege
- Pflanzen Sie saisonal in Ihrem klimafreundlichen Garten und Gartenteich
- Gießen Sie nur wenn nötig
- Verzichten Sie auf Kunstdünger
- Achten Sie auf Torffreie Erde
- Schützen Sie Ihre Pflanzen vor Hitze und Kälte
Temperaturschwankungen im Gartenteich – der Faustschlag hat gesessen
Für die Natur sind die Temperaturschwankungen wie ein Peitschenhieb. Nach dem Winter erwachen die ersten Pflänzchen aus ihrem Winterschlaf und auch Ihr Gartenteich erholt sich langsam von der Eiszeit.
Die ersten Knospen bilden sich, die ersten Pflänzchen recken ihre Köpfe aus dem Wasser und „Hello“ Väterchen Frost ist wieder da. Dramatische Veränderungen in Temperatur und Klima machen der Natur und Ihrem Gartenteich zu schaffen und manche Pflanzen und Stauden erfrieren, weil sie mit einem erneuten Wintereinbruch nicht gerechnet haben.
Aus diesem Grund geben wir Ihnen im Folgenden ein paar Tipps an die Hand, mit denen Sie Ihren Gartenteich und Ihren Garten klimafreundlich gestalten können.
1. Achten Sie darauf den Teich auch im Frühjahr eisfrei zu halten
Auch wenn der knackige Winter eigentlich vorbei ist, kann es durch große Temperaturschwankungen auch im März und April immer wieder zu frostigen Nächten kommen. Grundlegend gilt es für jeden Gärtner, den Teich im Winter eisfrei zu halten.
Ein Styroporring, der auf dem Wasser schwimmt, erzeugt genau diesen Effekt. Der Eisfreihalter ermöglicht einen Gasaustausch von CO2 und Sauerstoff im Wasser und sorgt somit für ausreichend Luft für Ihre Unterwasserpflanzen.
2. Füttern Sie Ihre Fische im Frühjahr noch nicht
Die Wassertemperatur gibt Ihnen den richtigen Moment für die Fütterung an. Im Frühjahr brauchen Ihre Fische nicht viel. Nicht gefressenes Fischfutter würde sich nur als Teichschlamm am Grund des Teiches absetzten und somit den Stickstoffgehalt in Ihrem Teich anheben.
Die unmittelbare Folge sind unschöne grüne Algen. Aus diesem Grund gilt die Faustregel: Füttern Sie Ihre Fische erst ab einer Teichtemperatur von 10°C – dann aber auch nur so viel, wie sie in 10 Minuten essen können.
3. Mit steigender Wassertemperatur steht die erste Teichreinigung an
Ab einer Wassertemperatur von 10°C steht schließlich auch die erste Teichreinigung an. Meist hat der Teich nach den Eisheiligen diese Temperatur erreicht. Wie genau eine Teichreinigung mit dem Schlammsauger funktioniert und alle wichtigen Tipps und Tricks erfahren Sie hier.
Wichtig ist, dass Sie abgestorbene Pflanzenteile und hereinhängenden Rasen entfernen und den Teich gründlich aussaugen.
Düngen brauchen Sie ihre Teichpflanzen nicht. Die Nährstoffe des Teiches und aus dem Boden reichen völlig aus.
Psst: Teichschlamm und Algen wie auch Pflanzen sind der ideale Dünger für Ihre Grünflächen und Stauden. Wahlweise können Sie sie auch auf dem Kompost entsorgen.
4. Messen Sie regelmäßig die Wasserwerte
Steigende Außentemperaturen und vor allem Sonne führen unmittelbar zu steigenden Teichtemperaturen. Durch Temperaturschwankungen kommt es jedes Jahr wieder zu Hitzewellen, die für Ihren Gartenteich eine wirkliche Herausforderung sind.
Je wärmer das Wasser wird, desto schwieriger wird es für Ihren Teich das ökologische Gleichweicht zu halten. Gärungsprozesse nehmen in warmer Umgebung zu und damit verbunden steigt die Algenproduktion. Aber auch im Winter können sich die Wasserwerte durch geschmolzenen Schnee und Eis oder auch Regenwasser dramatisch verändern.
Unser Tipp: Mit geeigneten Teststreifen können Sie als Hobbygärtner dieser Auswirkung der Temperaturschwankungen jedoch problemlos einen Schritt voraus sein und rechtzeitig eingreifen. Richten Sie sich gern nach den folgenden Werten.
Aber Achtung: Hände weg von der Chemie. Wie sie eine perfekte Wasserqualität erhalten können erfahren Sie hier.
Nährstoff | Gehalt |
pH-Wert | pH 6,5 – pH 8,5 |
Gesamthärte | 10° -15°GH |
Karbonathärte | 6° - 10° KH |
Ammoniak | 0 |
Nitrit | 0 |
Nitrat | 25mg/l |
Sauerstoff | 5-10mg/l |
5. Schützen Sie Ihren Teich vor direkter Sonneneinstrahlung
Ein Plätzchen im Schatten ist dem Gartenteich am liebsten. Sollte dies nicht möglich sein, können Sie auch einen Sonnenschirm oder aber ein Sonnensegel verwenden. Wichtig ist nur, dass Sie eine direkte Sonneneinstrahlung unterbrechen. Zum einen mindern Sie so die Algenproduktion, da sich das Wasser nicht so stark erwärmen kann.
Zum anderen schützen Sie aber auch Ihre Teichbewohner und Teichpflanzen vor einem Sonnenbrand. Ja ganz richtig: Auch Fische und Frösche können einen Sonnenbrand bekommen und für sie ist dieser leider auch lebensbedrohlich. Grund dafür ist die immer dünner werdende Ozon-Schicht, was wiederum auf den Klimawandel und damit verbunden auf den Treibhauseffekt zurückzuführen ist.
Psst: Ein Obst- oder Laubbaum als Schattenspender ist nicht ideal. Das faulige Obst fällt in den Teich und kurbelt die Gärung an. Das Laub und Gehölz der Bäume wiederum sorgt ebenso für einen immensen Nährstoffanstieg.
Achten Sie daher auf eine freie Fläche ohne Bäume in der unmittelbaren Nähe. Ein Laubnetz ist zwar immer gut, schützt jedoch auch nicht zu 100%.
6. Verzichten Sie auf Chemie
Tausend Präparate kursieren durch die Welt und keines hat einen ökologischen Ursprung. Auch hier gilt wieder „back to the roots“. Ihr Teich ist ein gut funktionierendes Ökosystem, das es mit der richtigen Pflege ganz von allein schafft, sich zu regulieren.
Lediglich beim Putzen braucht er etwas Hilfe. Chemische Zusatzstoffe sind also nicht von Nöten und gefährden unter Umständen sogar das ökologische Gleichgewicht. Ihr Gartenteich schafft das von ganz allein.
7. Zu viel Elektronik ist nicht gut
Teichheizung, Teichfilter, Teichpumpe und so weiter und sofort. Gartenbesitzern mit ein bisschen Know-How wird bei dem Gedanken an so viel Technik im Naturgarten schon leicht schlecht. So viel Schnick Schnack ist im Grunde nicht nötig. Eigentlich brauchen Sie lediglich eine Teichpumpe.
Sie sorgt für Bewegung im Wasser und somit für einen gesunden Nähstoffhaushalt sowie einen Gasaustausch zwischen CO2 und Sauerstoff. Mehr ist nicht nötig. Vertrauen Sie Mutter Natur und lassen Sie sie den Rest übernehmen.
8. Achten Sie auf heimische Pflanzen
Gärtner mit Herz lieben die heimischen Pflanzen ebenso wie die Exoten. Unser Boden ist oftmals nur leider gar nicht für tropische oder anderweitige Exoten ausgelegt. Ebenso wie unser Klima. Um eine Gartenpflege mit Kunstdünger und damit mit viel zu viel chemischen Zusatzstoffen zu vermeiden, empfehlen wir heimischen Bäume, Stauden und Blumen im Beet zu pflanzen.
Gerade bei der Teichbepflanzung können Sie den Klimafreund raushängen lassen. Achten Sie bei der Bepflanzung Ihres Teiches ebenfalls auf heimische Pflanzen. Diese sind winterhart und benötigen keine aufwendige Zusatzpflege. Sie können samt Blatt und Stängel zufrieren und treiben im nächsten Frühjahr wie gewohnt neu aus.
Heimische Pflanzen sind zum Beispiel:
- Kalmus
- Froschlöffel
- Igelschlauch
- Schwanenblume
- Scheinzypersegge
- Cypergras
- Sumpfbinse
- Tannenwedel
- Wasserschwertlilie
- Kleefarn
- Fieberklee
- Schilf
- Zwergschilf
- Pfeilkraut
- Teichbinse
- Zebrabinse
- Igelkolben
- Schmalblättriger Rohrkolben
- Breitblättriger Rohrkolben
- Bachbunge
9. Achten Sie auf heimische Tier-Arten, um Ihren Teich und Garten klimafreundlich zu gestalten
Sollten Sie Fische in Ihren Gartenteich einsetzen wollen, achten Sie auch hier darauf, dass die Tiere heimisch sind und zum Lebensraum des Teiches passen. Auch hier gilt wieder, dass sie dem Wetter entsprechend angepasst sind und den Winter gut überstehen. Es ist wichtig, dass sich die Fische untereinander vertragen und ihre Ernährungsgewohnheiten zu Ihrem Teich passen. Manche Fische fressen auch gerne mal die ein oder andere Teichpflanze.
Heimische Tiere sind beispielsweise:
- Aland
- Bachschmerlen
- Bitterlinge
- Elritzen
- Gründlinge
- Moderlieschen
- Rotfedern
- Goldfische
10. Last but not least: Genießen Sie Ihren klimafreundlichen Garten und Teich
Temperaturschwankungen hin oder her: Ihr Gartenteich ist ein Ruhepol und deshalb sollten Sie ihn auch als solchen genießen. Mit der richtigen Pflege und hin und wieder einem kleinen Wasserspritzer (wenn das Wasser im Sommer zu stark verdunstet ist) können Sie entspannt die Füße hochlegen.
Genießen Sie das plätschernde Wasser und seine quirligen Teichbewohner.
Mit einem klimafreundlichen Garten und Teich gemeinsam gegen den Klimawandel
Klimaneutral ist eigentlich nicht schwer. Um Ihren Gartenteich auch in Zukunft noch zu genießen, können sie mit den oben aufgeführten Tipps die Auswirkungen des Klimawandels um ein Vielfaches minimieren.
Wirken Sie den krassen Temperaturschwankungen entgegen und greifen Sie Ihrem Gartenteich ein wenig unter die Arme, indem Sie Zeit und Muße in einen klimafreundlichen Garten und Teich investieren.
Und wer weiß, vielleicht werden Sie zum waschechten Klimahelden?
Bei Fragen rund um Ihren klimafreundlichen Gartenteich stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch unter 02202 / 95700 oder per Mail unter kontakt∂schlammhexe.de.